Nach Recherchen des Südwestrundfunks besteht der Verdacht, dass die Audi AG aus Ingolstadt auch Abgastests bei Benzinfahrzeugen manipuliert hat. Bis jetzt hatte sich der Skandal auf Dieselmotoren von Audi und seinem Mutterkonzern Volkswagen konzentriert. Dem SWR liegt ein entsprechendes Gerichtsgutachten vor, das für einen Audi Q5 mit Benzinmotor erstellt wurde und das könnte den Dieselskandal zu einem Motorskandal machen. Der Gutachter fand heraus, dass bei dem Fahrzeug der Schadstoffausstoß ansteigt, wenn das Lenkrad eingeschlagen wird.
Das Fahrzeug erkennt, ob es auf der Straße bewegt wird
Demnach habe die Lenkbewegung Einfluss auf die Motorsteuerung. Schon länger gibt es den Verdacht, dass Hersteller diesen Trick nutzen, um bei Abgastests zu manipulieren. Denn normalerweise wird das Lenkrad nur auf der Straße bewegt, nicht jedoch während eines Abgastests. Läuft also der Motor, ohne dass jemand das Auto steuert, schaltet das Fahrzeug in einen sauberen Prüf-Modus. Fährt das Fahrzeug dann aber auf der Straße, sind die Emissionen deutlich höher.
"Klassischer Fall einer Abschalteinrichtung"
Für den Abgasexperten Prof. Kai Borgeest ist klar, dass es sich damit um den "klassischen Fall einer Abschalteinrichtung" handelt. Der gleichen Überzeugung ist Klägeranwalt Dr. Ralf Stoll, der eine Anzeige gegen den ehemaligen Audi-Chef Stadler gestellt hat. Audi selbst wollte sich zu den Recherchen nicht äußern, da es sich "um ein laufendes Verfahren handle".
August 19, 2020 at 07:17PM
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Abgasmanipulationen auch in Audi-Benzinern? - BR24
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