Besonders ein Ergebnis aus dem Batterielabor schockierte die Ingolstädter und führte zu Schockwellen bis in die VW-Konzernzentrale: Die Kathode in der Batteriezelle des Tesla, die Tesla zusammen mit seinem japanischen Partner Panasonic in Reno im US-Bundesstaat Nevada selbst fertigt, enthielt nur noch 2,8 Prozent des besonders kritischen und teuren Metalls Kobalt. Audis Zulieferer benötigen nach WirtschaftsWoche-Informationen nach wie vor 11 bis 14 Prozent des knappen und meist aus dem politisch instabilen Kongo stammenden Metalls. Ein „klarer Wettbewerbsvorteil“, sei das für Tesla, meint Stefan Bratzel vom Center for Automotive Management an der FH Bergisch Gladbach. Tesla kann so den Schätzungen eines New Yorker Hedgefonds zufolge die Zellen deutlich günstiger produzieren als die Preise, die Audi und andere auf dem freien Markt pro kWh Akkukapazität bezahlen müssen. Außerdem kommt es im Markt immer wieder zu temporären Engpässen; im Werk Brüssel, wo der E-Tron gebaut wird, sollen im Februar die Bänder wochenlang stillgestanden haben, weil Audi zeitweise keine Batteriezellen bekam, berichten der Branchendienst Electrive.net und das Fachblatt Automobilwoche. Trotzdem geht der E-Tron im Juli als Sieger hervor. Ob die Ingolstädter den Erfolg fortsetzen können, wird sich zeigen.
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August 08, 2020 at 04:37PM
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