Fahrbericht Audi A3 Limousine 35 TFSI Trotz Stufe am Heck schöner als der Golf: Audis neue Kompakt-Limo im Test 24.07.2020 | 07:59
Audi ergänzt den Sportback durch eine ansehnliche Limousine, die auf beiden Sitzreihen viel Platz bietet. Die Elektrifizierung mit einem Mildhybridsystem ist dabei gut gelungen: So wird dem Vierzylinder-Benziner mehr Temperament eingehaucht. Erster Test.
Auf der automobilen Beliebtheitsskala rangieren die SUVs an erster Stelle, an zweiter die Kombis und dann kommt lange nichts. Der klassischen Stufenheck-Limousine hängt mittlerweile den leicht muffigen Geruch der 1970er-Jahre an. Hip ist anders. Schließlich wollen die ewig aktiven jungen Gipfelstürmer ihre Sportutensilien in dem geräumigen Gepäckabteil unterbringen. Zumindest manche der Sportback-Jünger werden beim Anblick der neuen A3 Limousine ins Grübeln kommen. Denn dieser Audi kann sich wirklich sehen lassen. Der Vorderwagen ist identisch mit dem des A3 Sportback und das Heck der Limousine samt kleinem Spoiler sowie der fließenden Dachlinie ist ansehnlich.
Audis Limousine bietet genügend Platz
Dazu kommt der Platzvorteil, wenn man mehr als einen Passagier mitnimmt, da die Limousine mit 4,49 Metern rund 15 Zentimeter länger ist als das Schrägheckmodell. Das zahlt sich auch aus: In der ersten und der zweiten Reihe findet man auch jenseits einer Körpergröße von 1,85 Metern Platz. Der Kofferraum hat ein Fassungsvermögen von 425 Litern; allerdings fällt das Beladen nicht so leicht wie beim Sportback. Die dynamische Silhouette der neuen A3 Limousine schlägt sich auch beim cw-Wert nieder - der mit 0,25 besonders niedrig ist. Dazu trägt auch der steuerbare Kühllufteinlass mit zwei elektrisch angesteuerten Jalousiemodulen hinter dem Singleframe-Kühlergrill bei.
Die Windschlüpfrigkeit hilft beim Spritsparen, dazu kommt noch die 48 Volt Mildhybridisierung, die den Verbrauch um bis zu weitere 0,4 Liter pro 100 Kilometer drückt. Unter dem Strich gönnt sich die Limousine mit dem 110 kW / 150 PS starken Vierzylinderbenziner dann 5,0 l/100 km. Doch nicht nur beim Knausern hilft das Elektromodul, das dem Motor bei niedrigen Drehzahlen mit einem Extra-Schub von 9 kW / 12 PS und einem Drehmoment von 50 Newtonmetern unter die Arme greift. Beim Fahren merkt man die Unterstützung durch die kleine E-Maschine durchaus. Im Gegensatz zu dem konventionellen Vierzylinder tritt die A3 Limousine deutlich geschmeidiger an.
Batterie als Boost und Spritspar-Hilfe
„Wir haben das MHEV-System hinsichtlich des Verbrauchs und des Fahrspaßes optimiert“, erklärt Ingenieur Michael Vogt. Die Angst, dass dem Unterstützer der Saft ausgeht, ist unbegründet. „Die Batterie könnte theoretisch bis zu 96 Sekunden boosten“, erklärt der Techniker und lächelt freundlich: „Aber das kommt nie vor“. Der Riemen-Starter-Generator hilft außerdem noch beim Segeln und schaltet den Verbrennungsmotor bei Bedarf zu. Das geschieht fast unmerklich und ist ein deutlicher Fortschritt, wenn man an die holprigen Start-Stopp-Versuche der Modelle des VW-Konzerns zurückdenkt. Jetzt verabschiedet sich der Vierzylinder schon beim Heranrollen an die Ampel und einer Geschwindigkeit von 22 km/h.
Aber auch bei höheren Geschwindigkeiten macht die A3 Limousine Spaß und hat so gar nichts mehr mit dem „Fahrer mit Hut“-Image gemein, das viele dieser Gattung noch andichten. Der - im Vergleich zum Diesel - leichtere Motor zahlt sich in den Kurven aus. Die Elektro-Unterstützung hilft beim Herausbeschleunigen und das Fahrwerk ist ausgewogen abgestimmt. So werden auch lange Strecken angenehmer. Die Fahrleistungen sind für einen 110 kW / 150 PS Motor aller Ehren wert. Zumal auch das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe seine Arbeit unmerklich verrichtet. So ist nach 8,4 Sekunden Landstraßentempo erreicht und mit einer Höchstgeschwindigkeit von 232 km/h ist man auch gut aufgestellt, wenn es mal schneller vorangehen soll.
Gute Ausstattung, stolze Preise
Der Innenraum ist identisch mit dem des Sportback. Also blickt der Fahrer auch bei der Limousine auf ein 12,3 Zoll großes Cockpit mit virtuellen Anzeigen, die in verschiedenen Variationen dargestellt werden können und auf einen 10,1 Zoll großen Touchscreen als Kommunikationszentrale. Wie schnell die Entwicklung gerade in diesem Bereich voranschreitet, lässt sich daran festmachen, dass das Infotainment bei der Rechenleistung den Vorgänger um den Faktor zehn übertrifft. Wie bei den VW- beziehungsweise MIB-Modellen der aktuellen Generation üblich, geschieht die Eingabe der gewünschten Befehle per kachelförmigen Apps.
Bei der Verarbeitung geben sich die Ingolstädter keine Blöße. Auch in der Limousine fühlt man sich wohl. Allerdings hat dieses schicke Ambiente auch seinen Preis. Unter 27.000 Euro geht bei der A3 Limousine gar nichts, wenn man den gefahrenen 150 PS-Motor samt Doppelkupplungsgetriebe will, sind mindestens 30.998,32 Euro nötig und greift man ganz tief in das Ausstattungsregal und holt die S-Line Variante heraus, wird das Portemonnaie schon um 33.386 Euro leichter.
July 24, 2020 at 12:59PM
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Audi A3 Limousine 35 TFSI im Test - FOCUS Online
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